Die Geschichte der Jacobischule

Der Gemeinderat beschließt den Schulbau

Der Osterfelder Gemeinderat traf am 6. Februar 1914 die Entscheidung, in der Kolonie der Zeche Jacobi eine katholische und eine evangelische Schule zu bauen. Die Baupläne wurden schnell in die Tat umgesetzt, sodass bereits im April 1914 mit dem Bau des Schulgebäudes begonnen werden konnte.

Die Schule geht in Betrieb

Das Gebäude konnte jedoch nicht rechtzeitig fertiggestellt werden, denn nach den Herbstferien 1914 zogen zunächst nur drei Klassen der katholischen Jacobischule in den Seitenflügel ein.
Der Namenspatron der nahegelegenen Zeche und damit auch dieser Schule war der seit 1905 im Ruhestand lebende Vorstandsvorsitzende der GHH Kommerzienrat Dr.-Ing. Hugo Jacobi (1834-1917). Erst 1919 nahm die evangelische Harkortschule ebenfalls im Seitenflügel mit einer Klasse den Lehrbetrieb auf. Beide Schulen teilten sich anfangs Flur und Schulhof. Nachdem 1920 das Gebäude wie geplant hergerichtet wurde, zog die Jacobischule in den Mittelbau um und die in der Baugenehmigung geforderte „räumliche Trennung der beiden Schulsysteme“ wurde durch eine Mauer auf dem Schulhof vollzogen. Eine Mauer teilte den Schulhof zwischen der Jacobischule (links) und der Harkortschule.

Auf Antrag der beiden Schulen wurde die Mauer 1933 zwischen den beiden Schulen wieder abgerissen.
Die Machthaber im Dritten Reich schafften die konfessionellen Schulen ab und führten ab Ostern 1939 Gemeinschaftsschulen ein. Die katholische Jacobischule und die evangelische Harkortschule bildeten unter dem Namen „Harkortschule“ eine Gemeinschaftsschule. Im Zuge des Zweiten Weltkrieges (1939-1945) mussten zahlreiche Klassenräume Notunterkünften sowie einem Feuerleitstand weichen. Unzureichende Räumlichkeiten, andauernde Luftangriffe und eine spätere Evakuierung machten Unterricht nahezu unmöglich.

 

Die Schule wird geschlossen

Ende des Schuljahres 1943 mussten alle Schulen in Oberhausen den Lehrbetrieb einstellen. Mit dieser Maßnahme wollten die Behörden das Einverständnis der Eltern zur Evakuierung erzwingen. 1944 wurde das gesamte Schulgebäude für administrative Aufgaben und zur Unterbringung von Soldaten benötigt.

Wiedereröffnung 1945

Nach dem Zusammenbruch des Dritten Reiches genehmigten die Besatzungsmächte die Wiederaufnahme des Schulbetriebes. Am 15. August 1945 eröffnete als erste Schule in Osterfeld die Harkortschule ihre Tore, jedoch nur für die unteren vier Jahrgänge und als Gemeinschaftsschule. Ende August erlaubten die Alliierten auch den Betrieb konfessioneller Schulen. Sofort entstanden die beiden bewährten Schulsysteme neu. Die evangelische Schule hieß wie vor der Zusammenlegung „Harkortschule“, der katholische Teil führte den alten Namen „Jacobischule“. Seit September 1945 nahmen auch die oberen Jahrgänge wieder am Unterricht teil.
Das Schulgebäude blieb vom Krieg jedoch nicht unversehrt. Nachkriegsprobleme dominierten den Alltag der Menschen und so war es erst im November 1948 möglich, mit den Reparaturarbeiten im Schulgebäude an der Teutoburger Straße zu beginnen. Die Bauzeit betrug ein halbes Jahr und hatte zur Folge, dass Schüler und Lehrpersonal solange in den Räumlichkeiten der Klosterhardtschule untergebracht wurden. Am 14. Juni 1949 konnten beide Schulen das wiederhergestellte Schulgebäude beziehen, sodass die Zeit der „Untermiete“ der Vergangenheit anhörte.

Ab 1964 stieg die Schülerzahl so stark an, dass die vorhandenen Klassenräume nicht mehr ausreichten. Da kein Geld für einen Erweiterungsbau zur Verfügung stand, ließ sich der aus der Nachkriegszeit bekannte Schichtunterricht nicht vermeiden. Das Problem „Raumnot“ sollte im Zusammenhang mit der für 1967 geplanten Schulreform – Teilung der Volksschule in Grundschule und Hauptschule- gelöst werden. Im Laufe des Jahres 1966 nahmen die angekündigten Reformpläne konkrete Formen an. Aufgrund des Klassenraummangels sollten beide Schulen als Grundschulen geführt werden.
rotz großer Proteste trat die Schulreform mit Beginn des Schuljahres 1968/1969 in Kraft. Obwohl die Eltern der Grundschüler sich bei einer Befragung zur zukünftigen Schulart für eine katholische Bekenntnisschule entschieden, kam alles anders. Die Jacobischule wurde von Amts wegen Gemeinschaftsgrundschule.